Auch im digitalen Zeitalter hast du ein Anrecht auf den Schutz deiner Privatsphäre. Soziale Medien und andere ‚kostenlose‘ digitale Dienstleister gefährden dieses Recht jedoch auf vielfache Weise. Viele soziale Medien sammeln die Daten die du generierst, z.B. dein Alter, Geschlecht, deine Interessen (z. B. dein Vereinsleben) oder deine politische und sexuelle Orientierung. Diese Daten werden genutzt um Werbeinserenten einen direkten Zugang zu verschiedenen Zielgruppen zu verschaffen. Um sich in der digitalen Welt sicher zu fühlen, ist es jedoch wichtig die Frage „wer hat meine Daten?“ beantworten zu können.
MehrVerein verkauft weder Daten noch geben wir Daten unserer Nutzer an Werbeinserenten weiter. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Nutzer ein Recht darauf haben selbst zu bestimmen wo ihre Daten enden. Du solltest allerdings wissen welche Dienste deine Daten weitergeben. Dazu erfährst du in diesem Blog mehr.
Nutzung und Missbrauch von Userdaten
Facebook ist aufgrund seines Umgangs mit Userdaten oft zur Zielscheibe von Kritik geworden. Im Juli 2019 wurde Facebook in den USA zu einer Geldstrafe von 5 Milliarden Dollar verurteilt, hauptsächlich wegen des Verschweigens der Datensammelpraxis des Dienstleisters Cambridge Analytica. Die Daten von Millionen von unwissenden Nutzern wurden gesammelt und von Cambridge Analytica zu politischen Zwecken verschiedenen Politikern zur Verfügung gestellt. Die Dokumentation ’The Great Hack’ gibt einen Einblick in die Praxis und Art der Datensammlung und zeigt wie die Daten von Nutzern in Nutzerprofile verwandelt wurden. Diese Profile wurden dann Werbeinserenten angeboten. Eine Konsequenz war das potentielle Untergraben von demokratischen Prozessen.
Es macht auch Sinn, Facebooks Nutzungsbedingungen genau zu lesen. Du wirst feststellen, dass Facebook Daten von Apps einsammelt, die du auf deinem Handy benutzt. Facebook besitzt deshalb mehr Daten von dir als du Facebook selbst gegeben hast. Du kannst über die Annonceneinstellungen das Erhalten von Annoncen welche auf Daten von Dritten beruhen abschalten. Du solltest auch erwägen, dir die Datenrichtlinien von Instagram einmal näher anzuschauen (Instagram gehört mittlerweile zu Facebook). Diese Richtlinien geben an, welche Daten Instagram einsammelt und mit wem diese zu welchem Zweck geteilt werden.
Ist es gratis, bist du das Produkt!
”Wenn eine Dienstleistung gratis ist, bist du das Produkt,“ ist eine häufig verwendete Feststellung bzgl. sozialen Medien. Die Daten der User und der von Usern generierte Inhalt werden benutzt um damit Geld zu verdienen.
Auch Snapchat ist mittlerweile ein populäres Medium. Snap Incs Datenschutz-Bestimmungen beschreiben, wie die Apps der Firma, z. B. Snapchat, Daten von Dritten einsammeln, also z. B Daten von anderen Apps als die von Snap Incs. Diese Daten werden unter Anderem zum Anpassen von Werbung benutzt.
Snapchat kann deine Daten mit Geschäftspartnern oder der Öffentlichkeit teilen. Bezüglich der Frage, welche Werbung eingeblendet wird, hast du jedoch ein wenig Spielraum. Über die Werbe- und Interesseneinstellungen kannst du z. B. aktivitätsbasierende oder einheitsbasierende Werbung unterbinden. Du bekommst immer noch Werbung, diese ist aber nicht mehr so stark von deinem Datenstrom abhängig.
Beschränke Zugriffe via Apps
Soziale Medien sind nicht die einzigen Dienste, die deine Daten haben möchten. Auf Seiten wie Google Play, wo du viele Apps herunterladen kannst, ist es oft der Fall, dass eine App Zustimmungen zum Zugriff auf dein Telefon verlangt, bevor die App funktioniert.
Viele dieser Zustimmungen sind legitim, z.B. muss eine App die Videos machen soll auf deine Kamera zugreifen können. Jedoch verlangen viele Apps mehr Zugriffsmöglichkeiten als notwendig. Das Ziel ist hier wiederum das Einsammeln von Daten oder ein Zugriff auf bestimmte Features deines Telefons, z.B. SMS-Dienste. Dieser Link enthält eine Übersicht über die verschiedenen Zugriffszustimmungen die du einer App geben kannst und erklärt wann eine Zustimmung Sinn macht und welche Risiken solche Zustimmungen bringen können.
In einer Zeit in der alle mit einem ’Computer‘ in der Tasche unterwegs sind, werden wir mit Software und Apps bombardiert. Bezüglich jeder einzelnen Software oder App sollte man sich bewusst machen, wie viel man von sich und seinen Daten (preis-)gibt um diese Apps zu benutzen. Dies beinhaltet ein Abwägen zwischen der eigenen Privatsphäre und kostenlosen Diensten.